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Wehrkirche Großrückerswalde

Wahrzeichen im Herzen des Dorfs

Im Zentrum des Ortes befindet sich die Wehrkirche. Sie gilt als das Wahrzeichen des Dorfs. Ihr heutiges Antlitz entstand zwischen 1457 und 1460. In dieser Zeit hat sie auch das Wehrgeschoss in Blockbauweise erhalten. Grund dafür waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Böhmen. Eine Kirche hat es auch vor dem 15. Jahrhundert an dieser Stelle schon gegeben. Die Grundmauern stammen wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert. Das gilt auch für den alten Friedhof. Dieser umgibt die Wehrkirche noch heute. Damals zu Zeiten der Besiedlung des Erzgebirges ist der Bau einer Kirche Voraussetzung für die Gründung einer Ortschaft gewesen. Die Großrückerswalder Wehrkirche ist eine von insgesamt noch vier bestehenden Wehrkirchen im gesamten Erzgebirge. Architektonisch gesehen hat sie ihren ursprünglichen Charakter im Vergleich zu den anderen am besten bewahrt. Lediglich die einst sehr kleinen, Schießscharten ähnlichen Fenster im Sockel sind vergrößert worden. Außerdem sind einige An- und Einbauten hinzugekommen. An der Westseite des Sockels befindet sich noch einer der originalen Sehschlitze. Diese sind vergittert und mit bleigefassten Scheiben versehen. Das lässt immer noch auf das einst burgähnliche Aussehen schließen. Das überkragende Wehrgeschoss weist ringsum auf Brusthöhe Schießscharten auf. Früher konnten die Dielenbretter des vorspringenden Teils zur Verteidigung herausgenommen werden. Das Innere der Kirche lässt an einigen Stellen noch an den katholischen Ritus erinnern. Dazu gehören ein in die Wand neben dem Altar eingelassenes Tabernakel und eine sandsteinerne Marienskulptur. Beides hat die Umgestaltungen durch die Reformation überdauert. Besonders wertvoll ist das berühmte Pestbild. Das ist 1583 entstanden. Es stellt eine der ältesten Darstellungen eines Dorfes in Sachsen überhaupt dar. Auch die Gemälde an den Emporen haben eine interessante Geschichte. Sie stammen aus der 1839 abgebrochenen St. Josephs Kapelle in Jöhstadt. Nach Großrückerswalde kamen sie 1927. Hier war der ursprüngliche Emporenschmuck zu Beginn des 19. Jahrhunderts übertüncht worden. Das gilt auch für die Deckenmalereien. Die Kirche selbst kann mittlerweile mit moderner Technik ohne Führung erkundet werden. Dazu sind an verschiedenen Stellen QR-Codes befestigt. Mit mobilen Endgeräten führen diese zu Audio-Dateien. Diese erklären altersgerecht Interessantes zur Wehrkirche Großrückerswalde. Erklärungen zu den drei verschiedenen Führungsrouten, sowie Kopfhörer und einen kostenlosen WLAN-Zugang findet man direkt im Eingangsbereich vor.

 


Kontakt:
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Großrückerswalde
Kirchberg 4
09518 Großrückerswalde
Telefon: 03735 63 98 1
kg.grossrueckerswalde@evlks.de

www.kirche-grossrueckerswalde.de


Die Kreuzkapelle zu Mauersberg

Labsal für Augen, Ohren und die Seele

Die Kreuzkapelle stellt ein wahres Kleinod auf dem Mauersberger Friedhof dar. Der ehemalige Kreuzkantor Rudolf Mauersberger hat sie seinem Heimatort gestiftet. Rein äußerlich ähnelt sie sehr der 1889 abgebrochenen Wehrkirche. Sie gilt als Vorgänger der 1890 geweihten neugotischen Dorfkirche.

Interessant ist nicht nur die Entstehungsgeschichte der Mauersberger Kreuzkapelle. Diese wurde nämlich im so genannten Stalinistischen Zeitalter zwischen 1950 und 1953 gebaut. Kirchenneubauten sind für diese Zeit äußerst selten. Rudolf Mauersberger wandte dafür das Geld aus dem Nationalpreis der DDR auf. Der wurde ihm für seine musikalischen Dienste verliehen.

Das Innere der Kreuzkapelle trägt ganz deutlich die Handschrift ihres Stifters. Umgesetzt wurden diese Wünsche vom Architekten Fritz Steudtner. Das Gebäude vereint Architektur, bildende Kunst, Musik, lokale volkstümliche Traditionen und selbstverständlich auch theologische Einflüsse zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk. Dazu tragen unter anderem die Innenausmalung Helmar Helas‘ und das Totentanz-Relief von Otto Rost bei. Bis heute ist die Kreuzkapelle eine Pilgerstätte für ehemalige Kruzianer und andere Musikinteressierte. Musik kommt durch die Raumakustik hier ganz besonders gut zur Geltung. Auch deshalb finden hier heute noch Konzerte und musikalische Vespern statt.

In Unmittelbarer Nähe befindet sich die Grabstätte Rudolf Mauersbergers und seiner Eltern.

Geregelte Öffnungszeiten gelten für die Kreuzkapelle nicht. Termine zur Besichtigung können jedoch vereinbart werden.


Kontakt:
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Großrückerswalde
Kirchberg 4
09518 Großrückerswalde
Telefon: 03735 63 98 1
kg.grossrueckerswalde@evlks.de

www.kirche-grossrueckerswalde.de

Terminvereinbarung sind zusätzlich über das Mauersberger Museum möglich!